Grimmiger Genuss: Laufen bei Kälte

Laufen bei Schnee und Eis ist - auch wenn die Lunge manchmal wegen der Minustemperaturen brennt - ziemlich cool
Laufen bei Schnee und Eis ist - auch wenn die Lunge manchmal wegen der Minustemperaturen brennt - ziemlich cool. - Foto: Alex Rudolph

Der ideale Zeitpunkt, um auf einen aktiven und gesunden Lebensstil umzusteigen, ist unheimlich schwer zu finden. Immer kommt etwas dazwischen. Im Winter, besonders zum Ende eines jeden Jahres, wird es besonders kompliziert. Keinesfalls will man den asketischen Partypuper geben, während alle anderen im Rahmen des feiertäglichen Essmarathons ohne Reue schlemmen. Zwar zeigt der alljährliche, bis ungefähr Ende März anhaltende Run auf die Fitnesstempel der Nation, dass der Wille, das Extra-Hüftgold schnellstens wieder loszuwerden, durchaus vorhanden ist. Nur: Das Fleisch bleibt meist schwach und spätestens beim Blick aus dem wohlig warmen Wohnzimmer hinaus auf die wenig zum Sport motivierende Winterlandschaft und angesichts der teils klirrenden Kälte, werfen die meisten schnell das Handtuch.

Und wenn der Schnee noch so hoch liegt: A bisserl was geht immer! (frei nach "Monaco Franze")

Und wenn der Schnee noch so hoch liegt: A bisserl was geht immer! (frei nach „Monaco Franze“) – Bild: Alex Rudolph

Wenn Du nun ins Grübeln kommen solltest, ob sich das Weiterlesen an dieser Stelle noch lohnt, weil gegen die winterliche Passivität kein Kraut gewachsen ist, dann spar dir die Entschlossenheit lieber fürs Training auf. Denn eines ist sicher: Die kalte Jahreszeit ist der ideale Startpunkt für ein aktives Leben. Die graue, kalte Welt da draußen vor der Haustüre ist nichts weniger als die perfekte Spielwiese, um sich zu bewegen. Was Du beim Laufen im Winter und im zarten Frühjahr beachten solltest, erfährst Du hier.

Wenn’s jemand schafft, dann Du!

Du hast den brandneuen Vertrag für das Fitnessstudio bereits in der Tasche, die neuen Laufschuhe unter dem Christbaum gefunden, den Heimtrainer im Keller montiert? Aber irgendwie willst Du einfach nicht fitter und schlanker werden. Was vielleicht daran liegt, dass Du nur einmal – zur Anmeldung – im Fitnessstudio warst, die Laufschuhe im Schrank auf ihren ersten Einsatz warten und der Heimtrainer einsam vor sich hin verstaubt.

Die Drei mit der Laufmasche: Wie der gefrorene Bart zeigt, war es an diesem Sonntag im Riemer Park zu München ordentlich kalt.

Die Drei mit der Laufmasche: Wie der gefrorene Bart zeigt, war es an diesem Sonntag im Riemer Park zu München ordentlich kalt. – Foto: Alex Rudolph

Sicher hast Du in den letzten Tagen und Wochen wichtigeres zu tun gehabt, immer kam etwas dazwischen: Jemand hat dich abgehalten. Oder du hast dich irgendwie unfit gefühlt. Aber eigentlich würdest Du doch so gerne loslegen…
Prima! Du bist startklar für die erste und wichtigste Regel eines aktiveren Lifestyles: Auch wenn teure Ausrüstung extrem hilfreich, ein Vertrag im Fitnessclub wundervoll, der Trainingsplan ausgefeilt und die Unterstützung von Freunden und Familie überwältigend ist – nur einer kann mit dem Training beginnen und sich aufraffen – und das bist du!

Solange du deine eigenen Ausreden – und sei versichert, es sind Ausreden! – selbst erliegst, oder Dritte für den Verzug beim Trainingsstart verantwortlich machst, wirst du nie auf den berühmten grünen Zweig kommen. Tu es jetzt und warte nicht auf Andere. Kein anderer kann für deine Fitness, dein positives Körpergefühl, für deinen Gewichtsverlust trainieren. Im Leben wird einem nichts geschenkt, schon gar nicht Fitness. Also: Sei ehrlich zu dir und pack es an. Bring die inneren Zweifel zum Verstummen – du schaffst das! Tschakka!

Gönn dir was!

Man gönnt sich ja sonst nix: Die Laufbekleidung des österreichischen Herstellers Löffler sieht nicht nur spitze aus, sie hält auch schön warm

Man gönnt sich ja sonst nix: Die Laufbekleidung des österreichischen Herstellers Löffler sieht nicht nur spitze aus, sie hält auch schön warm – Fotos: Löffler

Mit einer neuen Pulsuhr oder einem neuen stylischen Laufoutfit bist du zwar noch immer keinen winterlichen Meter mehr gelaufen, aber die Lust, beim Sport die neuen Klamotten zu präsentieren und auszuprobieren, kann und wird definitiv hilfreich sein.

Gerade zu Beginn einer Läufer- oder Fitnesskarriere, aber auch danach, macht es Spaß, den körperlichen Fortschritt und die Früchte der Mühen durch schmalere Outfits und sportliche Passform zu unterstreichen. Und einen dezenteren Hinweis auf seine neu entflammte Liebe zum eigenen Ich und Anlass für Komplimente an Dich gibt es nicht.
Sei versichert: Dein Umfeld wird es bemerken! Und je regelmäßiger du trainierst, desto öfter wirst du dir auch ein neues, extrem cooles Outfit aussuchen können – was wiederum zu mehr Trainingsfleiß führen kann. Und so weiter. Der himmlische Kreis der Belohnungen, wenn du so willst!

Ein paar persönliche Produkttipps an dieser Stelle (wo wir schon beim „Gönnen“ sind):

Über Stock und Stein mit dem Löffler-Laufpulli bestens geschützt und gekleidet

Über Stock und Stein mit dem Löffler-Laufpulli bestens geschützt und gekleidet – Foto: Alex Rudolph

Von Löffler hab ich in diesem Winter den grünen Pulli Patterned Thermo-Innenverlours (ca. 119, 90 Euro), die Tights Lang Elastic (ca. 79,99 Euro) und das Transtex light Shirt (ca. 39,99 Euro) getestet. Wow! Wenn man bedenkt, dass die lieben Freunde aus dem Nachbarland nach Möglichkeit alles so nachhaltig wie möglich produzieren, kann man nur den Hut ziehen. Der Pulli ist super-funktional und warm, die Tight (bei der offenbar der Österreichische Ski-Verband ÖSV an der Entwicklung mitgewirkt hat) extrem bequem und strapazierfähig. Ideal für Drunter ist die Transtex light Shirt aus Polypropylen – saugt keinen Schweiß auf und sorgt dadurch für trockenes Feeling auf der Haut.

Richtig fein für die kühlen und extrem kalten Tage: Die Running-Kollektion Brilliant 2.0 von Craft - hier die Brilliant 2.0 Light Jacket und Light Tights - kombiniert coole Designs mit professioneller Funktion.

Richtig fein für die kühlen und extrem kalten Tage: Die Running-Kollektion Brilliant 2.0 von Craft – hier die Brilliant 2.0 Light Jacket und Light Tights – kombiniert coole Designs mit professioneller Funktion. – Foto: Alex Rudolph

Der schwedische Hersteller Craft hat mir zwei Teile aus der neuen Running-Kollektion Brilliant 2.0 zur Verfügung gestellt, dazu das Active Extreme 2.0 CN Longsleeve (ca. 49,95 Euro) als Baselayer. Die Brilliant 2.0 Light Jacket (ca. 109,95 Euro) und Brilliant 2.0 Light Tights (ca. 84,95 Euro) kommen nicht nur im Craft-typisch knalligen Look, sie halten zusammen auch schön warm bei Wind und Wetter. Das wichtigste aber an der Brilliant 2.0-Kollektion: 360 Grad-Sichtbarkeit Dank leuchtender Elemente überall auf der Kleidung. Ein leuchtendes Beispiel! Das Longsleeve für darunter soll mit Hilfe der neu entwickelten Faser „Coolmax-Air“ während der Aktivität kühlen und in den Ruhephasen warm halten. Das tut es auch sehr zuverlässig und gut. Außerdem liegt das Active Extreme 2.0 CN Longsleeve extrem geschmeidig am Körper an und fühlt sich spitze an – vor, während und nach dem Laufen.

Mollig warm und voll atmungsaktiv Dank Climaheat-Isolation: Climaheat Hose und Z.N.E Climaheat Kapuzenjacke von Adidas

Mollig warm und voll atmungsaktiv Dank Climaheat-Isolation: Climaheat Hose und Z.N.E Climaheat Kapuzenjacke von Adidas – Foto: Alex Rudolph

Sehr interessant und vor allem an den extrem kalten Tagen hilfreich waren die Teile, die Adidas zum Test zur Verfügung gestellt hat. Die relativ dicke Climaheat Hose (ca. 84,95 Euro) kommt in regulärer Passform (gibt’s aber auch als Tight), sitzt aber ausgzeichnet und schlabbert nicht. Ihr großer Vorteil ist die atmungsaktive Climaheat-Isolation, die selbst tiefsten Temperaturen standhält. Ein wahrer Kälte-Killer! Dazu passend die Z.N.E Climaheat Kapuzenjacke (ca. 119,95 Euro) – auch schön dick, vor allem warm und mit allem ausgestattet, was man im Winter braucht.

Kein falscher Ehrgeiz!

Jetzt bist du hochmotiviert, willst loslegen. Nichts kann dich mehr aufhalten. Aber Vorsicht: Gib nicht gleich zu viel Gas, geh es lieber maßvoll an. Der Streckenrekord muss nicht gleich beim ersten Mal geknackt werden. Viel hilft auch beim Sport zu Beginn nicht gleich viel.

Grundsätzlich ist es ratsam, bei Minusgraden von intensiven Trainings oder Wettläufen abzusehen und es lieber gemächlich angehen zu lassen, um die Atemwege zu schonen. Die Intervalltrainings kannst du dir ja fürs muckelig warme Fitnessstudio oder die warme Zeit aufheben.

Sommer wie Winter gilt: Nur nicht übertreiben!

Sommer wie Winter gilt: Nur nicht übertreiben! – Foto: Alex Rudolph

Am besten ist es, Du machst dir einen Plan. Ob schriftlich oder mental ist dabei egal. Hauptsache, Du weißt, was du tun willst. Gib es deinem Körper nicht auf die schmutzige Art, führe ihn lieber sorgfältig an die widrigen Wetterbedingungen heran. Fang beim Laufen doch erst einmal mit einem langsamen, kurzen Lauf an, bei dem du dich ohne Weiteres noch unterhalten kannst. Gönn dir Pausen, so viel du willst, solange diese nicht zur Auskühlung führen.

Zum Ende des Laufs hin gilt es ebenfalls, umsichtig zu sein. Versuch auch bei Kälte nicht, auf den letzten Metern noch einmal alles aus sich rauszuholen. Mindestens eine Minute Auslaufen hilft, Muskelverhärtungen oder -verletzungen zu vermeiden.

Und: Genauso wichtig wie die Überwindung am Anfang, ist der Wille zum Aufhören. Mach also rechtzeitig Schluss und lieber ein andermal weiter. So baust du deine Fitness schrittweise auch in der kalten Jahreszeit aus.
Ach ja: Podcasts oder Hörbücher können den Lauf ebenso angenehmer machen, wie die Lieblingsplaylist. Damit kannst du dich wunderbar vom Kampf mit dem inneren Schweinehund ablenken.

Mach's dir so leicht wie möglich!

Mach’s dir so leicht wie möglich! – Foto: 361° (Produkt: Sensation 2)

Geh den Weg des geringsten Widerstands!

Der Pfad zum Erfolg ist steinig! Also wirf die Brocken doch einfach hin – und zwar aus dem Weg! Wenn du ans Ziel kommen willst, solltest du so viele Hürden ausräumen, wie nur möglich. Für das Laufen im Allgemeinen, besonders aber in den Wintermonaten heißt das: Alles, was dich von deinem Vorhaben abhalten könnte, Sport zu treiben, muss nach Möglichkeit beseitigt werden.

Du bewunderst zum Beispiel all diejenigen, die sich früh morgens schon aufraffen können? Leider kommst aber nicht aus dem Bett, vor allem wenn es draußen kalt und dunkel ist? Dann such dir doch einfach eine andere Zeit aus, die besser passt und mit deiner ganz persönlichen Phase der Energieladung und Motivation korrespondiert. Im Idealfall versuchst du anfangs, immer um die selbe Zeit zu laufen, wenn du rausgehst. Verhaltenspsychologische Untersuchungen legen nahe, dass Anfänger oder Winterlaufmuffel am besten mit einer festen Tageszeit klarkommen. Früh-Läufer kannst du später immer noch werden.

Außerdem macht es Sinn, seine sieben Sachen griffbereit zu haben, wenn man los will. So muss man nicht erst noch packen. Besser, man hat die Tasche mit den Sportsachen schon fix und fertig an der Tür stehen oder offen ausgebreitet ausliegen und kann sofort los, ohne befürchten zu müssen, dass bei der Suche nach dem passenden Outfit nicht doch noch der Schlendrian um die Ecke biegt.

Die totale Erinnerung

Erinnerungslücken sportlich schließen!

Erinnerungslücken sportlich schließen! – Foto: Alex Rudolph

Lass nicht locker und verliere das winterliche Sportziel nie aus den Augen. Aus welchen Grund du auch immer aktiver sein willst – ob aus reiner Lust auf Bewegung, wegen des Gewichtsverlusts, der Verbesserung der Fitness oder der Vorbereitung auf einen Wettbewerb – erinnere dich selbst an wichtigen Plätzen des Alltags daran. Kleb dir kleine Erinnerungsstützen, wie zum Beispiel „Wir beide haben ein Lauf-Date um 16 Uhr – Nicht vergessen!“, an den Badezimmerspiegel, den Kühlschrank, die Haustür oder ins Auto.

Auf die Freundschaft!

Wenn du einfach nicht aus den Puschen kommen willst, such dir doch einen motivierten und kälteresistenten Laufpartner. Mit diesem kannst, musst du dich nicht unterhalten, wenn du nicht willst. Wenn du also eher der Typ „Schweiger“ bist, mach das von Anfang an klar. Dein Kompagnon wird sicher Verständnis haben. Und so lange ihr euch gegenseitig zum Sport animiert, ist eisernes Schweigen definitiv erlaubt. Wenn du partout keine Lust auf menschliche Begleitung hast, nimm dir einen Hund mit.

Im Team macht Laufen immer noch am meisten Spaß - mir zumindest.

Im Team macht Laufen immer noch am meisten Spaß – mir zumindest. – Foto: Alex Rudolph

Noch simpler ist es, sich einer der vielen Laufgruppen anzuschließen, die es so gut wie überall im deutschsprachigen Raum gibt. In Metropolen wie München, Hamburg, Berlin, Köln, Wien oder Frankfurt haben sowohl Sportartikelhersteller (zum Beispiel Under Armour, Adidas, The North Face), wie auch Laufgeschäfte (zum Beispiel Runners Point oder Sport Scheck) oder Laufverrückte wie die Urban Runners München wöchentliche Laufgruppen ins Leben gerufen, bei denen man meist nicht nur kostenlos in der Gruppe Laufen, sondern auch ab und an neue Produkte testen und Gleichgesinnte kennen lernen kann. Ein Riesenspaß, der natürlich auch im Winter oder bei schlechtem Wetter durchgezogen wird.

Zieh dich nicht zu warm an!

Es geht also vor die Tür. Gut! Dabei gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und angesichts der niedrigen Temperaturen nicht in Panik zu verfallen. Es ist nur Kälte – kein Marathon auf einem Eisplaneten! Bei der Wahl der Klamotten solltest du aber auf alle Fälle wählerisch sein.

Warm, aber nicht zu warm - das ist die Läufer-Devise in Sachen Winter-Klamotten

Warm, aber nicht zu warm – das ist die Läufer-Devise in Sachen Winter-Klamotten – Foto: Alex Rudolph

Als Faustregel gilt: Lieber ein wenig frösteln beim Start. Schwitzen solltest du allerhöchstens vom Aufwärmen (siehe weiter unten) oder vom Laufen, auf keinen Fall nur wegen der warmen Sachen. Ist man allerdings zu stark eingepackt, kann das zu Überhitzung führen. Das macht das Lauferlebnis zur Qual und ist alles andere als gesundheitsfördernd.

Auf Wärmendes zu verzichten heißt aber nicht, dass auf die Kopfbedeckung oder Handschuhe verzichtet werden kann. Im Gegenteil: Gerade über den Kopf wird am meisten Körperwärme abgegeben. Trag also auf jeden Fall eine Mütze. Ähnliches gilt für die Hände: Wenn es auch nicht jedermanns Sache ist, mit Handschuhen zu laufen, macht es schon deshalb Sinn, weil die Finger erfahrungsgemäß zuerst kalt werden. Sollte das auf Dauer zu warm sein, kann man die praktischen Fingerwärmer immer noch ausziehen und in die Jacken- oder Westentasche packen.

Zieh dich warm an!

Wie jetzt? Gerade hieß es doch noch… Naja, sich zu luftig anzuziehen, ist nicht der richtige Weg. Daher lautet die Devise: Clever kleiden! Am besten eignet sich auch hier das berühmte Zwiebelprinzip, bestehend aus mehreren, funktionellen Lagen.

Von wegen "unterste Schublade": Der Basis-Layer sollte so funktional wie möglich sein. Löffler machts mit dem Transtex light Shirt und der Transtex Hose exemplarisch vor

Von wegen „unterste Schublade“: Der Basis-Layer sollte so funktional wie möglich sein. Löffler machts mit dem Transtex light Shirt und der Transtex Hose exemplarisch vor – Foto: Löffler

Untere Schicht: Lange, enganliegende Funktionsunterwäsche für Oberkörper und Beine, die den Schweiß vom Körper abtransportiert. Idealerweise keine Baumwolle – die saugt sich nur mit deinem Schweiß voll. Merino ist toll und stinkt auch nach mehreren Einsätzen nicht, leider kann es aber auch hier noch zu kratzigen Erfahrungen kommen. Nicht vergessen: Lange Thermosocken.

Mittelschicht: Die wärmende Schicht, meist ein Funktionsoberteil mit Reißverschluss im Halsbereich. Wer Lust hat, kann über die lange Hose noch eine Short anziehen.

Grundlagenarbeit: Mit funktioneller Unterwäsche, wie zum Beispiel der Craft Active Extreme 2.0, bekommen Sie gleich zwei Dinge in einem - Abkühlung während der Aktivität und Wärme in den Ruhephasen.

Grundlagenarbeit: Mit funktioneller Unterwäsche, wie zum Beispiel der Craft Active Extreme 2.0, bekommen Sie gleich zwei Dinge in einem – Abkühlung während der Aktivität und Wärme in den Ruhephasen. – Foto: Craft

Oberste Schicht: Hier darf es – bei besonders niedrigen Temperaturen – gerne auch mal ein Windbreaker sein, der die kalte Luft vom Körper fernhält. Auch wärmstens zu empfehlen: Eine Laufweste, die genau die Körperpartien warm hält, an denen der Sportler am empfindlichsten ist. Wenn’s zu heiß wird, kann diese obere Schicht im Handumdrehen ausgezogen werden.

Dazu gehören unverzichtbare Accessoires wie ein Schal oder Halstuch (z.B. eines des spanischen Herstellers Buff, das man auch als Kopfbedeckung oder Atemmaske verwenden kann).

Gönn dir Vor- und Nachspiel

Dehn' oder geh'n: Ein Aufwärmprogramm muss sein!

Dehn‘ oder geh’n: Ein Aufwärmprogramm muss sein! – Foto: New Balance

Im Bett kommst du auch nicht gleich überfallartig zur Sache, oder? Siehst du! Gleiches gilt auch für den Sport. So nervig es auch sein mag – gerade im Winter ist es essentiell, sich ein paar Minuten vor dem Sport vernünftig aufzuwärmen und nach dem Laufen ordentlich zu dehnen. Das bewahrt vor Verletzungen und schützt vor Zerrungen. Also: Gönn dir ein zehn-minütiges Aufwärmprogramm, idealerweise Zuhause. Das selbe Spiel dann nach der triumphalen Rückkehr: Ein paar Dehnungsminuten im Warmen, während du das Gefühl auskostest, etwas für dich getan zu haben – unbezahlbar!

Disco!

Da staunt er: Die Trail Runner 2 USB von Silva macht ordentlich Licht - Foto: Alex Rudolph

Da staunt er: Die Trail Runner 2 USB von Silva macht ordentlich Licht

Gerade im Herbst, im Winter, aber auch im Frühjahr ist es unter Umständen noch sehr früh, oder schon ganz schön spät, wenn du dazu kommst, Sport zu treiben. Das bedeutet: Wenn es nicht noch ganz dunkel ist, so ist es zumindest noch nicht oder nicht mehr vollkommen hell, und damit sinkt rapide die Wahrscheinlichkeit, gesehen zu werden.

Insofern solltest du beim Laufklamotten-Kauf darauf achten, dass möglichst viele Reflektoren an Kleidung und Schuhen angebracht oder integriert sind. Genieße durch das Tragen der entsprechenden Sachen die Gewissheit, eine bewegliche Disco-Kugel zu sein und zu leuchten wie ein Weihnachtsbaum.

Aber nicht nur gesehen zu werden ist essentiell – auch für die eigene Wahrnehmung lässt sich etwas tun. Von Herstellern wie Silva oder Ledlenser gibt es Stirnlampen in allen Variationen und Leuchtstärken, die bei Dunkelheit den Weg erhellen. Und, falls du jetzt fragen solltest: Nein, Stirnlampen sind alles andere als peinlicher Nerd-Kram – sie sind einfach unheimlich nützlich.

Atmen – aber richtig!

Lieblingsaccessoire, jetzt auch mit Primaloft: Das Buff Schlauchtuch

Lieblingsaccessoire, jetzt auch mit Primaloft: Das Buff Schlauchtuch

Extreme Temperaturen – ob zu heiß, oder zu kalt – erschweren Aktivitäten im Freien. Gerade bei eisig kalten Temperaturen ist es daher besonders wichtig, auf die richtige Atmung zu achten.

Grundsätzlich ist die Bauchatmung über Mund und Nase empfehlenswert. Im Gegensatz zur Brustatmung, bei der nur ein Teil des Lungenvolumens genutzt wird, findet bei der Bauch- oder Zwerchfellatmung ein nahezu kompletter Luftaustausch statt. Je tiefer und bewusster du dabei ausatmest, desto effektiver atmest du auch wieder ein.

Sinkt die Quecksilbersäule unter den Gefrierpunkt, wird es jedoch kritisch, da große Mengen kalter Luft in die Atmungsorgane gepumpt werden. Das reizt die Atemwege, was zu Erkrankungen wie Husten oder Bronchitis führen kann. Die Kaltluftzufuhr ließe sich durch Nasenatmung zwar deutlich verringern, da die Luft dadurch nicht nur erwärmt, sondern auch befeuchtet und gefiltert wird. Das Problem: Über die Nase kann bei weitem nicht so viel Sauerstoff aufgenommen werden, wie durch den Mund, was wiederum zu Seitenstechen und reduzierter Leistungsfähigkeit führen kann.

Abhilfe schaffen Schals oder Halstücher, da diese die Luft erwärmen. Wie ein Bandit zu laufen ist naturgemäß aber nicht jedermanns Sache, denn Halstücher kleben zum Teil wie ein feuchter Lappen am Mund. Um der Gesundheit willen sollte man aber gerade bei sehr tiefen Temperaturen nicht auf die Vermummung verzichten.

Das neue Primaloft-Buff hier auch im Video:

Gutes Schuhwerk

Der rasant-stabile Speedform Europa von Under Armour samt Bluetooth-Chip (links oben), der Pure Boost ZG Heat von Adidas, ein Schuh mit erhöhtem, extrawarmem Schaft und damit perfekt für kalte Tage (rechts oben) sowie der griffig-stabile Sensation 2 von 361° (unten).

Der rasant-stabile Speedform Europa von Under Armour samt Bluetooth-Chip (links oben), der Pure Boost ZG Heat von Adidas, ein Schuh mit erhöhtem, extrawarmem Schaft und damit perfekt für kalte Tage (rechts oben) sowie der griffig-stabile Sensation 2 von 361° (unten). – Fotos: Alex Rudolph

Es müssen nicht gerade Kufen sein, die unter deinen Sohlen im Winter für den nötigen Vortrieb sorgen. Aber die Laufschuhe sollten auf winterlichem Geläuf auf jeden Fall den nötigen Biss an den Tag legen. Leg dir sich also Laufschuhe zu, die für den Winter auch geeignet sind. In der Kollektion nahezu jedes Laufschuhherstellers gibt es dabei Schuhe, die entweder für die kalte Jahreszeit, oder für Trailrunning-Einsätze gemacht sind. Erhöhte Stabilität für die Gelenke und gute Traktion durch eine besonders griffige Sohle zeichnen diese Schuhe aus. Wenn sie dazu noch ein bisschen dicker gefüttert sind und äußerlich wasserabweisend – umso besser!

In diesem Zusammenhang habe ich im zurückliegenden Winter folgende Laufschuhe unter die Lupe genommen und durch Matsch und Schnee gejagt:

Der Pure Boost ZG Heat (ca 89,95 Euro) mit der bewährten Boost Zwischensohle aus dem Hause Adidas hat mich durch große Teile der kalten Jahreszeit begleitet und dabei eine sehr gute Figur gemacht. Das lag nicht zuletzt am extra hohen Heat-Seal-Schaft und der Climaheat-Isolierung im Innern, die das Füßchen trotz Schnee und Eis immer mollig warm halten. Adidas selbst preist die ATR Außensohle als „Winterreifen“ für den Fuß. Kein schlechter Vergleich – auch wenn selbst der Adidas-Schuh bei Eis relativ schnell an seine Grenzen stößt. Nichtsdestotrotz ein toller Schuh!

Auch ein stabiler Schuh, der sich bestens in den matschigen Untergrund beißt: Der Sensation 2 von 361°. Zwar ist der Sensation 2, ein top-gedämpfter Trainingsschuh, kein ausgesprochener Winter-Experte, bietet auf der Strecke jedoch mehr als ordentlichen Grip und ist durch seine tolle Passform und seinen Flexibilität im Einsatz stets eine gute Wahl.

Relativ neu im Laufschuhschrank von running-elements.de: Der Speedform Europa RE von Under Armour. Auch hier kommt der ausgezeichnet gedämpfte Stabilschuh der US-Performance-Freaks wieder mit der innovativen Record-Equipped-Technologie, die alle Laufdaten direkt im Schuh per Chip verfolgt, analysiert und speichert und dann per Bluetooth an das Smartphone zur Analyse überträgt. Neu am so genannten „Smart Shoe“: Mittels eines simplen Sprungtests vor dem Lauf ermitteln der Schuh und die dazugehörige App, wie fit der Träger aktuell ist und wie intensiv die nächste Einheit idealerweise gestaltet werden sollte. Nette Idee, top Schuh!

Raus aus dem nassen Zeug

Da will man eigentlich nicht mehr raus, auch nach dem Laufen: Die Teile der neuen Threadborne-Linie von Under Armour liefert innovatives, extrem haltbares Material für ein neues Komfort-, Gefühls- und Leistungserlebnis.

Da will man eigentlich nicht mehr raus, auch nach dem Laufen: Die Teile der neuen Threadborne-Linie von Under Armour liefert innovatives, extrem haltbares Material für ein neues Komfort-, Gefühls- und Leistungserlebnis. – Foto: Alex Rudolph

Nach dem Outdoor-Sport gilt es, schnell aus den verschwitzen und nassen Klamotten herauszukommen. Dabei ist es egal, ob man sich im Nachgang Draußen oder in der Wohnung aufhält, frösteln wird man in den nassen Sachen früher oder später auf jeden Fall. Denn: Das Immunsystem ist vor allem in den ersten 30 Minuten nach einer Belastung geschwächt und damit besonders anfällig für Erkältungen. Auskühlung vermeiden heißt also die Devise.

Husche daher entweder schnellstens unter die Dusche, oder tausch die nassen Sachen gegen trockene, wenn nicht gleich eine Dusche zur Verfügung steht. Auch hier ist Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg: Leg dir vor dem Workout ein paar trockene und warme Sachen raus, die nach dem Training übergezogen werden.

Rein mit dem nassen Zeug

Rein mit dem nassen Gut! - Bild: spasibokras / Pixabay.com

Rein mit dem nassen Gut! – Bild: spasibokras / Pixabay.com

Winterläufer kennen das: Gerade weil es so kalt ist, hat man das subjektive Empfinden, weniger zu schwitzen. Das täuscht. Auch in der kalten Jahreszeit sollte man nach dem Sport ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Im Winter kann das dann schon mal ein Tee sein, ansonsten empfiehlt sich Wasser oder auch – wer’s mag – alkoholfreies Weizenbier. Und wenn du Getränke mit auf die Piste nehmen willst, sollte es bei klirrender Kälte dann schon eine isolierte Flasche sein. In normalen Flaschen oder Trinkrucksäcken besteht die Gefahr, dass statt Flüssigkeit nur noch Eis zur Verfügung steht. Jetzt musst du nur noch rausfinden, wie man während des Laufens trinken kann, ohne alles zu verschütten…

Fotos: spasibokras/Pixabay, Hersteller, Alex Rudolph

Test-Info
Vielen Dank an die Hersteller, der uns die Produkte freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Dies hatte keinen Einfluss auf das Testergebnis. Jedes Teil wird durch ausgedehnte Läufe in der Praxis getestet.

3 Kommentare

  • Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.

    seit ein paar Tagen beschäftige ich mich im Zuge der neuen Vorsätze für das Jahr 2019 auch mit laufen. Da ich einen Bürojob habe und leider auch ein paar Kilo ( 15 ) zu viele habe, nun endlich mein ansporn.
    Was mir gut gefallen hat in dem Beitrag ist das Thema mit dem Schlauchschal, den ich mir auch bestellen werde! Als ich nämlich am ertsen Tag nach Weihnachten gefühlt bei 10 Grad minus gerannt bin, habe ich solche Lungenschmerzen gehabt, dass ich wirklich dachte ich habe mir eine Lungenentzündung geholt 🙁

    Desweiteren tut mir sporadisch mein rechtes Knie weh. Ein leichtes brennen an der rechten Seite, die immer schlimmer werden, so das ich aufhören muss zu rennen. Nach ein paar Minuten ist dann alles wieder in Ordnung, Komisch

    • Alex Rudolph sagt:

      Lieben Dank für deinen interessanten Beitrag!
      Zuerst einmal: Glückwunsch zur Überwindung des inneren Schweinehunds. Jetzt heißt es: Dran bleiben! Aber das packst du!
      Die Schlauchschals sind wirklich super, diese Anschaffung wirst du sicher nicht bereuen, Die kann man auch super zum Skifahren oder einfach im Herbst und Winter als Halstuch nutzen.
      Wegen des Knies: Vielleicht kommen die Schmerzen durch die ungewohnte Bewegung durch den „neuen Sport“. Ich hatte zu Beginn meiner „Läuferkarriere“ auch erst mal über die ersten Wochen Wehwehchen an den abgefahrensten Stellen, vor allem an der Archillessehne. Hab deswegen die Laufhäufigkeit und -Intensität langsam und bedächtig gesteigert und nicht übertrieben, bin aber trotzdem drangeblieben (mit gebotener Vorsicht). Vor allem hilft aber da natürlich der Muskelaufbau durch Krafttraining, denn mein Laienverständnis sagt mir: Wenn die Muskeln den Aufprall beim Laufen etc. abfedern bzw. tragen, muss das Gelenk das weniger tun. Insofern wären Übungen zur Kräftigung der Bein- und Rückenmuskulatur – die man sehr gut auch ohne Studio Zuhause machen kann – sicher nicht das schlechteste.
      Viel Erfolg weiterhin
      Alex

  • daniel.vetter@xtrade-gmbh.de' Daniel von Tauro sagt:

    Danke Alex für deine schnelle Antwort 🙂

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